Mit einem Bahn-Abenteuer starteten wir am Samstag (22. Juni) bei Sonnenschein zum Gemeinde-ausflug nach Straubing: Wegen eines plötzlich verkündeten Schienenersatzverkehrs war hoppla-hopp ein Umplanen nötig: Los ging's mit dem Bus bis Obertraubling, dann mit dem agiles nach Straubing. Erstes Ziel: Das NAWAREUM
Vom Bahnhof lief unsere kleine Schar am Allachbach entlang bis zur Schulstraße: Ein großes Holzhaus, gebaut auf vielen langen Lärchenstämmen steht das NAWAREUM umgeben von einem riesigen Garten, in dem Wissenschaftler zahlreiche Pflanzen anbauen und diese auf ihren Einsatz als nachwachsende Rohstoffe testen. Der merkwürdige Name steht für "Nachwachsende Rohstoffe und regenerative Energie im Museum". Vor Ort machte uns Ulrike Zeindlmeier vertraut mit all den Themen, die im NAWAREUM sehr anschaulich dargestellt sind: z.B. Erdgeschichte, Klimawandel, Landwirtschaft, Nahrungsmittel, Umwelt, Müll, Stromverbrauch, Zukunftstechnologien.
In der Ausstellung gibt es zahlreiche Möglichkeiten, selbst zu erproben, was Umweltbelastung heisst, z.B. Energieverbrauch: Wieviel Energie ist nötig, um etwa einen Wasserkocher oder ein Windrad mit der nötigen Betriebsenergie zu versorgen.Verblüffend viel Muskelkraft braucht's. Oder: Welches Essen verbraucht welche Rohstoffe, bis es auf dem Teller landet? Ein echtes Mitmachmuseum für Nachhaltigkeit ist das NAWAREUM - Besuch empfehlenswert.
Nach dem Besuch der Ausstellung und einem kleinen Picknick im Museumsbereich machten wir uns auf den Weg zum St. Peter-Friedhof nur ein paar hundert Meter weiter. Er liegt umgeben von alten Festungsmauern auf einer kleinen Anhöhe. Unter beeindruckend hohen Bäumen stehen dort eng an eng viele alte Grabmäler, die große St. Peter Kirche aus dem 12. Jahrhundert und drei Kapellen. Eine hat Herzog Ernst errichten lassen, als Sühne für der von ihm angeordneten Hinrichtung der Agnes Bernauer. Der traurigen Geschichte der jungen Frau sind auch dieses Jahr wieder die Festspiele in Straubing gewidmet: Albrecht, der Sohn des bayerischen Herzogs, hatte heimlich die junge Augsburger Badertochter geheiratet - der Herzog lehnte diese Verbindung aus machtpolitischen Gründen strikt ab und ließ Agnes Bernauer wegen Zauberei verurteilen und in der Donau ertränken. Auf dem Friedhof St. Peter wurde sie zunächst bestattet.
Nach einer ausführlichen Erkundung des Friedhofs, seiner Grabmäler und Kirchen führte uns der Weg am Allachbach zurück zum Bahnhof und zur Heimfahrt.
Leider waren wir nur eine kleine Schar, die zum Gemeindeausflug gekommen war - aber, es bot sich uns auch die gute Gelegenheit, zum ausführlichen Gespräch und Austausch. Nächstes Jahr dann, das ist die Idee, ein Gemeindeausflug nach Ortenburg mit seiner spannenden evangelischen Geschichte.