Massenweise Zigarettenkippen, Kronkorken, Weinflaschen, Bierflaschen, Glasscherben, Salatschälchen, Kaffeebecher - malerisch verteilt auf einer Plane am Boden, darüber baumeln an einer Wäscheleinde Pizzaschachteln, Bananenschalen, Getränkekartons und eine Putzmittelflasche: Sammelgut nach zwei sonnigen Tagen und lauen Nächten auf der Balustrade der Neupfarrkirche. Präsentiert am Samstagmittag, 13.10., als „Müll-Installation“ auf der Balustrade vor dem Eingang zur Kirche. Mitten in der Stadt gelegen ist die Kirche mit ihrer attraktiven Balustrade und den breiten vier Treppen ein beliebter Ort für Stadtbummler, ideal für die kleine Rast mittags, zum Sonnen und Plaudern, in lauen Nächten ein kultiger Treffpunkt für Trinkgelage. Die sichtbaren Folgen waren in der Installation zu besichtigen. So sehr die Gemeinde sich freut, dass die Balustrade um ihre City-Kirche derart anziehend wirkt und belebt ist, so ratlos steht sie den Müllmengen gegenüber. An sonnigen Wochenenden dauert es morgens bis zu zwei Stunden, Treppen und Balustrade zu reinigen, aber auch an Werktagen müssen stets Flaschen, Becher und Pappen eingesammelt, Kippen und Kronkorken gefegt werden. Ein Aufwand, der kaum bis gar nicht mehr zu bewältigen ist. Zugleich sieht sich die Gemeinde in der Verantwortung, Treppen und Balustrade sauber zu halten; denn , regelmäßig kommen Stadtführungen in die historisch bedeutsame Kirche, zahlreiche Touristen besichtigen sie täglich und zudem wird dort eine Welterbe - Ausstellung zum Neubau der Synagoge gezeigtt. Mit der „Müll-Installation“ wollte die Gemeinde auf ihr Dilemma aufmerksam machen.